Wer das Weinen verlernt hat, der lernt es wieder beim Untergang von Dresden

In der Nacht auf heute jährt sich die Bombardierung vom 13./14.2.1945 Dresdens zum 73. Mal.  Es war ein Kriegsverbrechen, das mehr als 200.000 zivile Opfer, überwiegend Frauen und Kinder, forderte und damit mehr als beide Atombombenabwürfe über Japan zusammen. Manche Historiker sprechen sogar von der doppelten Opferzahl oder mehr.

In Dresden hielten sich zu diesem Zeitpunkt zusätzlich zu den 600.000 Einwohnern noch hundertausende von Flüchtlingen aus den Ostgebieten auf, so dass die Gesamtbevölkerung zum Zeitpunkt des Angriffs 800.000 bis 1,2 Millionen betrug.

Die Allierten warfen insgesamt 600.000 Bomben über der Stadt ab, also je eine Bombe für 1-2 Menschen in dieser Stadt, von der danach praktisch nichts mehr übrig blieb.  Gefragt, welchen Zweck die Bombardierung Dresdens gehabt habe, gab der englische Bomberchef Arthur Harris lediglich zurück, er wisse nicht, was mit „Dresden“ gemeint sei: „Es gibt keine Stadt Dresden mehr.“

Es ist ein Skandal, dass die Opferzahlen von der eigenen Regierung alle paar Jahre weiter heruntergefälscht werden, und beim Spiegel inzwischen bei „maximal 25.000 wahrscheinlich aber nur 18.000“ angekommen sind, und damit angeblich nur 1/3 der Opferzahlen der Bombardierung Hamburgs betragen sollen.

Ein weiterer Skandal ist, wenn die ANTIFA mit Plakaten und Demonstrationen eine erneute Bombardierung fordert, wie Mercedes Reichstein: „Bomber Harris do it again.“ und dann auch noch ins Berliner Abgeordnetenhaus gewählt wird.

Im Gedenken an Opfer der Bombennacht. Wer aus der Vergangenheit nicht lernt oder sie verfälscht, wird niemals eine Zukunft haben.

Zu den Fakten:

Vom 13. zum 14. Februar 1945 wurden von den englischen RAF-Luftstreitkräften zwei Angriffswellen auf Dresdens Altstadt gestartet. Es waren in der 1. Angriffswelle 225 viermotorige Lancaster-Bomber und in der 2. Angriffswelle 529 gleiche Bomber beteiligt.

Den Nachtangriffen folgte am 14. Februar von 12.17 bis 12.31 Uhr ein Tagesangriff von 311 bis 316 B-17-Bombern der USAAF und zwischen 100 und 200 Begleitjägern. Sie warfen bei wolkenbedecktem Himmel über Dresden nach Zielradar 1.800 Sprengbomben (474,5 t) und 136.800 Stabbrandbomben (296,5 t) ab.

Am 15. Februar etwa um 10.15 Uhr stürzte die ausgebrannte Frauenkirche ein. Von 11.51 bis 12.01 Uhr folgte ein weiterer Tagesangriff von 211 amerikanischen Boeing B-17 Flying Fortress. Bei schlechter Sicht warfen sie 460 Tonnen Bomben, verstreut auf das gesamte Gebiet zwischen Meißen und Pirna.

Was dann passierte, war eine beispiellose Luftkriegstragödie. Die Stadt war als Universitäts-, Bibliotheks- und Kulturstadt ohne nennenswerte Industrieanlagen, weshalb es hier auch keine größere Luftverteidigung gab. In der Stadt drängten sich seinerzeit hunderttausende schlesische Flüchtlinge mit Pferden und Wagen sowie zehntausende verwundeter Frontsoldaten in den Lazaretten. Deshalb waren auch tausende rote Kreuze auf weißen Laken an den provisorischen Unterkünften angebracht.

Die Spreng- und darauffolgenden Brandbomben richteten einen bis dahin ungekannten Feuersturm an. Überlebende versuchten, sich auf die Elbwiesen zu retten. Sieben Tage und sieben Nächte brannte die Stadt.

Besonders auf den Elbwiesen wurden abertausende Zivilpersonen durch Tieffliegerbeschuss getötet. Es kam zu einer regelrechten Menschenjagd. Die US-amerikanischen Terrorflieger griffen auch die im Süden an den Großen Garten grenzende Tiergartenstraße an. Hier hatten die Überlebenden des berühmten Dresdner Kreuzchors Schutz gesucht.

Der Tieffliegerbeschuss wird heute gerne genauso gerne als geleugnet, wie die Tatsache, dass auch Phosphorbomben abgeworfen wurden, und beide Handlungen schon damals als Kriegsverbrechen geächtet waren.

Allgemein wird der Einsatz von Phosphorbomben durch die Allierten im Krieg überhaupt heute meist als „rechte Hetze“ hingestellt, um die Wahrheit zu diesem Thema zu vertuschen. Pikanterweise meldete der Bayerische Rundfunk am 25.10.2017, dass in Augsburg etwas gefunden wurde, das es nach Auffassung der staatlich bestellten Historiker nicht gibt: Britische Phosphorbomben.

Der Tagesbefehl Nr. 47 vom 22. März 1945 des Befehlshabers der Ordnungspolizei von Dresden: „Bis zum 2.3.45 abends wurden 202.040 Tote, überwiegend Frauen und Kinder geborgen. Es ist damit zu rechnen, daß die Zahl auf 250.000 Tote ansteigen wird.

In der zusammenfassenden Darstellung des Bombenkrieges des Internationalen Roten Kreuzes (Report of the Joint Refief 1941–1946) wird die Zahl der Toten mit 275.000 angegeben.

Ex-Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer: „Der Angriff auf die mit Flüchtlingen überfüllte Stadt Dresden am 13.2.1945 forderte alleine etwa 250.000 Tote.“ (DEUTSCHLAND HEUTE, Herausgegeben vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Wiesbaden 1955, Seite 154)

Die englische Wissenschaftlerin und Autorin Freda Utley, die das zerstörte Nachkriegsdeutschland bereiste und dort im Austausch mit vielen wichtigen Personen der damaligen Zeit stand (unter anderem wiederholt mit Carlo Schmid), berichtete 1949 in ihrem detailreichen Buch „The High Cost of Vegeance“ („Kostspielige Rache“, dt. 1950) in dem Kapitel „Unsere Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ über

„unsere Angriffe auf nicht militärische Ziele wie Dresden, wo wir in einer Nacht mehr als eine Viertelmillion Menschen den gräßlichsten Tod brachten, den man sich nur ausmalen kann, indem wir dieses unverteidigte und von Menschen, die vor dem russischen Vormarsch westwärts flohen, vollgestopfte Kulturzentrum mit Phosphorbomben belegten […] Diese Greueltat gehört zu unseren größten Kriegsverbrechen, weil wir damit demonstrierten, daß Mord an Zivilisten unser Ziel war. Wir machten sogar Jagd mit Maschinengewehren auf Frauen und Kinder, die aus der lodernden Stadt aufs Land hinaus zu fliehen trachteten.

Die 27. Auflage des Standard-Geschichtswerks „Der Große Ploetz“, das in öffentlichen Schulen verwendet wurde, gab im Jahr 1973 Schätzungen bis zu 200.000 Opfern an.

Die „Washington Post“ schrieb am 11. Juli 1999: „Als die Vereinigten Staaten und Britannien Dresden im Jahre 1945 zerstörten, wurde ein Drittel einer Million Menschen getötet.“

In der zusammenfassenden Darstellung des Bombenkrieges des Internationalen Roten Kreuzes – Report of the Joint Refief 1941–1946 – wird die Zahl der Toten mit 275.000 angegeben.

Der Nobelpreisträger Gehart Hauptmann schrieb: „Wer das Weinen verlernt hat, der lernt es wieder beim Untergang Dresden. … Und ich habe den Untergang Dresdens unter den Sodom- und Gomorrha-Höllen der englischen und amerikanischen Flugzeuge persönlich erlebt. … Ich stehe am Ausgangstor meines Lebens und beneide alle meine toten Geisteskameraden, denen dieses Erlebnis erspart geblieben ist. Ich weine.

Harold Nicolson nannte es sogar: “The greatest single holocaust by war. “ (Harold Nicolson, brit. Diplomat und Publizist, am 5. Mai 1963 im “Observer” über den Luftangriff auf Dresden am 13./14. Febr. 1945, Baumfalk, S. 94)

Augenzeugenberichte von Überlebenden der Bombennacht:

Durch den Feuersturm erhitzten sich die Bunker und Unterschlüpfe, in denen die Menschen Schutz suchten derart, dass die Menschen dort lebendig gebacken wurden und teilweise zu Staub zerfielen:

Um Seuchen zu verhindern wurden nach dem Angriff massenhaft Tote verbrannt. Hier ein bekanntes Bild von brennenden Leichenbergen auf Eisenbahnschienen, das die meisten Menschen den KZs zuordnen, wie dies in der alliierten Berichterstattung teilweise auch berichtet wurde, tatsächlich aber aus Dresden stammt:

Mit welcher Unmenschlichkeit diese Angriffe geplant wurden, macht ein Zitat von Winston Churchill deutlich:

Ich will keine Vorschläge hören, wie wir kriegswichtige Ziele im Umland von Dresden zerstören können; ich will Vorschläge hören, wie wir 600.000 Flüchtlinge aus Breslau in Dresden braten können.

(Minute by A.P.S. of S.-Air Chief Marshal Sir WILFRID FREEMAN; 26. Januar 1945, in: Air Historical Branch File CMS.608)

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